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Altes Bauern-Rauchhaus in Pforzheim-Dillweissenstein Eine Ahnung von Mittelalter wird in diesem Bauernhaus aus der Spätgotik wieder lebendig. Mit seinen Nebengebäuden lag es wohl alleine inmitten des Tals der Nagold. Nur ein kleiner Weg führte giebelseitig im Süden daran vorüber. In architektonischer Hinsicht sind die typischen Gefügemerkmale der alemannischen Ständerbauweise mit ihren angeblatteten Fuss- und Kopfbändern ins Auge fallend. Das ursprüngliche Gefüge im Inneren wie im Äusseren ist aus dem Mittelalter erhalten. Dieses gilt auch für das füllende Lehmflechtwerk oder spätere Ziegelstein-ausfachungen. Lediglich die Fenstergrösse wuchs mit den neuzeitlichen Ansprüchen.
Das damalige Rauchhaus hatte noch keinen Kamin, der Feuerungsqualm zog über das Dach ab, wovon die Rußspuren im Dachbereich beredtes Zeugnis geben. Mit dem dendrochronologisch (anhand von Holz-Bohrungen) nachgewiesenen Baujahr von 1477 besitzt das Haus als letztes überliefertes Beispiel der oberdeutschen Geschossbauweise einzigartigen Wert. Wir sind als Bauherren bemüht, soweit wie möglich historische Bauteile wiederzuverwenden, z.B. Fenster und Türen, Treppen und Dielenböden sowie die Dacheindeckung mit Biberschwanzziegeln.
Für die Holzkonservierung wird aus baubiologischen und gesundheitlichen Gesichtspunkten ausschliesslich Leinöl statt chemischer Holzschutzmittel verwendet. Weiterhin werden Decken und Wände in altem Stil gekalkt anstatt sie mit einer undurchlässigen Dispersionsfarbe zu überziehen. Die Räume erhalten ihren mittelalterlichen Charme durch die wieder freigelegten Deckenbalken und die alten Feuerungs-Öffnungen zurück. Die moderne Infrastruktur (Elektro, Heizung, Sanitär, Telefon, Kabelanschluss) wird unauffällig integriert, so dass es sich auch mit zeitgemäßen Ansprüchen in mittelalterlichem Ambiente leben lässt.
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